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10. September 2012 1 10 /09 /September /2012 23:50

Wiederum liessen wir uns um 7.00 Uhr wecken. Wir machten die Morgentoilette und bedienten uns anschliessend am überraschend reichhaltigen gratis-Frühstücksbuffet unseres Motels Comfort Inn.

Ein Mensch der US-Airforce fragte uns im Lift noch, ob wir Ready for the Wind seien!?? Dann hiess es noch Zähne putzen, Sack und Pack ins Auto schleppen und ab die Post. Der Rauch von gestern Abend hat sich verzogen und wir blinzelten schon bald in die Sonne.

 

Wir fuhren auf dem Freeway I-15 gegen Norden zu. In einem Kaff, welches wir von der Landkarte her als grösser einschätzten, hielten wir Ausschau nach einem Starbucks, leider vergebens. In einem Supermarkt kauften wir uns aber noch trinkbares ein. Dann fuhr Karin weiter über weite Flächen der amerikanischen Prärie. Gelbe Felder soweit das Auge reicht.

Bald erreichten wir Browning, welches am Fuss der Rocky Mountains liegt. Bis hier war alles flach. Hinter Browning erhob sich sofort das steile Bergmassiv der Rocky’s. Als wir an der Tankstelle unseren Dodge wieder auffüllten, stellte sich heraus, dass hier fast ein Sturmartiger Wind weht. Wahrscheinlich ist das hier etwas wie Föhn, einfach West, statt Südwind. In Browning ist sehr schönes Wetter, aber in den Bergen hangen die dichten Wolken und dazu dieser starke Sturmwind, welcher jedoch nicht gerade warm war.

 

Mit vollem Tank fuhren wir auf dem Highway 2 Richtung Westen. Wir umfuhren auf dieser Strasse den Glacier National Park bis zum Westeingang. Die Fahrt ging durch ein sehr schönes und wildes Tal, wo nur Fluss, Bahn und Strasse zu finden war.

 

Gegen Mittag erreichten wir West Glacier, der Westeingang zum Glacier Nationalpark. Hier mampften wir noch die Resten unserer Pizza-Hut-Pizza und stöberten noch ein bisschen in den Souvenirshops. Das Welcome-Center Kanadas hatte über die Mittagszeit leider geschlossen, konnten wir diesen also keinen Besuch abstatten.

 

Wir starteten die Fahrt in den Glacier Nationalpark. Nachdem wir am Eingang unser Saisonabi vorgewiesen haben, fuhren wir bis zum Apgar Visitor Center. Das Visitorisierungscenter, wie es Karin nannte, fanden wir nicht, dafür konnten wir die schöne Aussicht auf den Mäc Donalds See, eh Lake McDonald geniessen. Das Wetter nicht gerade super. Bewölkt, aber immerhin kein Regen. Dann fuhren wir dem schönen See entlang, bis plötzlich die Sonne durch die Wolken guckte. Thömu kam mit dem Föteler in den Stress und konnte nach einem rasanten Stopp auf einer Ausweichstelle tatsächlich noch ein Sonnenfoto vom See auf die Speicherkarte knipsen.

Die Going to the Sun Road führte dann durchs schöne Tal, zum Teil durch sehr dichten Wald. Als die Strasse langsam anstieg, setzten schon erste Regentropfen ein. Dennoch konnten wir von Ausweichplätzen immer wieder schöne Blicke ins Tal und die umliegenden Berggipfel geniessen. Anschliessend mussten uns die langsamen Autofahrer immer wieder Platz machen. Kein Wunder, man fährt auch nicht mit 20-30km/h einen Pass hoch!

An der Weeping Wall wurden wir vor einen Bausteller gestoppt. Warten war angesagt. Thömu nutze die Zeit ein paar Fotos zu schiessen. Der STOP-Schildli-Hubi wollte für jedes geknipste Foto 5$. :-) Als Thömu etwas später nochmals mit dem Föteler ausrückte, wollte der Schildli-Hubi noch wissen, woher wir denn sind. Thömu plauderte noch ein bisschen mit ihm über Berge, Bären und Tunnels, alles immer im Vergleich Schweiz-USA. Nach etwa 20 Minuten konnten wir unsere Fahrt doch noch fortsetzen.

Wir erreichten den Logan Pass auf 2025m.ü.M. Wir parkierten unseren Wagen auf dem grossen Parkplatz und besuchten noch das Visitor Center. Dort gab es noch einen Stempel in den Pass und anschliessend gingen wir noch nach draussen. Nun setzte aber auch hier Sturm und zusätzlich noch Graupelschauer ein. Thömu wollte noch das Passhöhe-Schild fötelen und wurde dabei fast seichnass. Und diese Wärme auf diesem Pass, sage und schreibe 2°C…

Eigentlich hätten wir da noch etwas die Landschaft geniessen und zu einem See watscheln wollen, aber bei diesem Huddelwetter war nicht daran zu denken.

 

Wir stiegen schleunigst ins Auto und fuhren durch den nun recht starken Regen talwärts. Bald erreichten wir St. Mary auf 1366m und mussten uns entscheiden, wo wir nun hinwollten.

Wir studierten die Karten und entschieden uns heute den Schritt über die Grenze zu wagen und Lethbridge in Kanada anzusteuern.

 

Kaum waren wir wieder auf der Prärie mussten wir wieder die Sonnenbrillen montieren, das Steuerrad jedoch fest halten, so stark war der Westwind. Bald erreichten wir die Grenze zu Kanada. Die Amis meldeten nur per Tafel „You leave the United States of America“. Bei den Kanadiern war das etwas anders. Da mussten wir die üblichen Fragen beantworten und dazu gab es wieder einmal ein Stempelchen. :-)

 

Das Landschaftsbild zwischen der Grenze und Lethbridge änderte auch in Kanada nicht. Prärie, Prärie und immer noch starker Westwind. Als wir uns Lethbridge näherten, sahen wir tief hangende Wolken am Horizont. Kurz vor Lethbridge erkannten wir dann, dass dies ja dichter Rauch war. In Lethbridge verdunkelte sich dann auch der Himmel und alles war ein bisschen benebelt. Wir rätselten, ob wir wirklich in diesem Rauch übernachten wollten. Wir hatten nicht viele Möglichkeiten. Gegen Westen wollten wir wegen des dichten Rauchs nicht, gegen Norden wäre der nächst grössere Ort erst Calgary und das passt hier nicht ins Reiseprogramm. Also blieben wir hier und fragten im Comfort Inn nach einen freien Zimmer, welches wir dann auch bekamen.

 

Da es erst gerade 18.00 Uhr war, räumten wir mal unsere Taschen auf, luden die Fotos auf den Blog und fuhren dann ins Swiss Chalet zum Nachtessen. Karin nahm Poulet mit Salat, Thömu Poulet, Spare Rips mit Pommes und dazu endlich wieder einmal ein Molson Canadien. :-)

Nach dem Essen fragten wir vergebens nach einem Espresso, also bekamen wir eben die Quittung. Thömu bekam den Kreditkartenterminal in die Hände gedrückt und war damit ein bisschen überfordert, es ging dann mit Hilfe der Servierdüse doch noch.

Der Rauch des Grasfeuers hat sich mittlerweile verzogen und wir fuhren zurück zum Comfort Inn. Dort widmeten wir uns noch dem Blog und genossen den Abend.

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